Starlink steigt mit John Deere in den Landmaschinenmarkt ein

Starlink und John Deere: die Landwirtschaft der Zukunft

In den letzten Jahrzehnten hat sich die Technologie an Bord von Landmaschinen sprunghaft weiterentwickelt. John Deere steht jedoch vor einem großen Sprung nach vorn. Der Hersteller hat sich mit Starlink zusammengetan, um seine Traktoren, Mähdrescher und Spritzen mit Satelliteninternet auszustatten.

John Deere beabsichtigt, die Satellitenkonstellation von Starlink zu nutzen, um abgelegene Landwirtschaftsbetriebe mit Internet zu versorgen. Das US-Unternehmen prüfte mehrere Alternativen, bevor es sich für das Unternehmen von Elon Musk entschied. Die Entscheidung für Starlink soll auf der Geschwindigkeit beruhen, mit der die Satelliten Signale aus der erdnahen Umlaufbahn übertragen.

Wie Starlink auf seiner X (Twitter)-Seite mitteilte, wird John Deere den Internetzugang über Satellit ab sofort sowohl für neue als auch für bestehende Modelle seiner selbstfahrenden Landmaschinen anbieten. Genaue Preise und Zeitpläne für die Einführung wurden jedoch noch nicht genannt.

Der grüne Riese teilte mit, dass die Konnektivitätsoption über Starlink für seine Mähdrescher, Traktoren und Spritzen noch in diesem Jahr in Brasilien und in Gebieten in den USA ohne Internet eingeführt wird. Nähere Angaben zum Zeitplan sind jedoch noch nicht verfügbar.

Eine weitere wichtige Frage ist, wie die von SpaceX entwickelten Antennen an die Maschinen von John Deere angepasst werden können. Dem WSJ zufolge werden robustere und staubdichte Versionen entwickelt und auf dem Kabinendach montiert, die speziell für den Einsatz in Pflanz- und Ernteumgebungen konzipiert sind.

Obwohl das Starlink-System zunächst in Brasilien und den USA eingeführt werden soll, verspricht John Deere, dass es auch in anderen Ländern zum Einsatz kommen wird. Es wäre nicht ungewöhnlich, wenn eine der ersten Erweiterungen Südamerika wäre. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Landwirtschaft auch in Ländern wie Argentinien und Uruguay eine wichtige Rolle spielt. Das Satelliteninternet von SpaceX ist dort noch nicht verfügbar, könnte aber theoretisch schon in diesem Jahr kommen.

Laut der Website des Unternehmens wird Starlink in Argentinien offiziell ab dem zweiten Quartal 2024 verfügbar sein. Die Nachbarländer in Uruguay werden es im dritten Quartal erhalten. Auf beiden Märkten ist John Deere seit langem präsent und kann so einen technologischen Durchbruch erzielen.

Der Einsatz von Satellitentools in Traktoren, Mähdreschern und Sprühgeräten ist nicht neu oder einzigartig für John Deere. Die große Mehrheit der Maschinenhersteller bietet Lösungen für die Präzisionslandwirtschaft an. Dazu gehören Autopilotsysteme, aktive Geräteführung oder satellitengestützte Flaggschiffe.

Allerdings ist die fehlende Internetanbindung auf Parzellen, die weit von Landtürmen entfernt sind, ein Problem, das den Zugang zu den digitalen Diensten von John Deere erschwert. Nach Angaben des Herstellers haben 30 % der Anbauflächen in den USA keinen drahtlosen Internetzugang, und in Ländern wie Brasilien sind es sogar bis zu 70 %.

Mit Starlink will das Unternehmen im Rahmen einer tiefergehenden Geschäftsstrategie Abhilfe schaffen. Bis zum Ende dieses Jahrzehnts will John Deere 10 % seines Jahresumsatzes mit dem Angebot von Software-Dienstleistungen erzielen.

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